Ich habe nur mit dem schreiben angefangen weil ich nicht reden konnte.
Archiv für den Monat Dezember 2016
Nacht unter Menschen.
Im Glas schimmert das Getränk.
Das Beobachten.
Die Regenperlen
streicheln Gesicht und Augen.
Stille Gedanken.
Ich bin noch nicht fertig
Respekt dafür das du jeden Tag rausgehst
obwohl du den Spiegel nicht erträgst.
Respekt das du nicht auf die Stimmen hörst
obwohl es deine Stimmen sind.
Respekt dafür das du dein Leben lebst
obwohl es dich langweilt und tötet.
Respekt dafür das du weiter sprichst
obwohl immer du immer dasselbe zu sagen scheinst.
Respekt dafür das du nicht alles beendest
obwohl es so sinnvoll erscheint.
Respekt das du die Sonne suchst,
die Vögel und den Sinn.
(Er ist nicht da, aber du musst ihn suchen.)
Kein Mitleid.
Kein „Weiter so!“
Kein hartes „Du musst!“
Du musst gar nichts.
Aber vielleicht solltest du dich respektieren.
Tages- und Jahreszeiten
(Scardanelli gewidmet.)
Jeder Tag ein weiterer Versuch
einen weiteren Tag zu überstehen.
Ohne zu viel zu kämpfen.
Ohne aufzugeben.
Der Versuch die Sonnenblumen zu sehen.
Der Versuch die Otter und Faultiere zu schützen.
Der alltägliche Wahnsinn.
Schon das Wort kann dich verrückt machen.
Und es nicht einmal der Beton.
Schuhbänder machen dich wütend.
Du musst noch Zähneputzen.
Und morgen wieder Schmerzen und Angst ertragen.
Bis du wieder zur Jazzsuite zurückkehren kannst.
Oder zu Mahler. Oder den Beatles.
Oder einigen Hölderlinversen.
Abendimpression
Einer dieser Abende
in denen der Asphalt glänzt.
Jeder Film echter wirkt
als alles was du sonst siehst.
Jedes Bier bringt dich dem Zustand
näher in dem sich das richtig anfühlt.
Du würdest dir gern eine Zigarette anzünden.
Nur um dem Rauch zuzusehen der sich
in der Luft auflöst.
Die kalten Sterne
beobachten die Menschen.
Ich leere mein Glas.
Realität
Die Zeit die du wartest.
Das Bier was du verschüttest.
Du kannst nicht immer gewinnen.
Du siehst in den Spiegel
und fühlst nur die Pickel.
Die Sonne scheint nie zu scheinen.
Das ist die Realität.
Dunkelgrau und herzlos.
Mach dir nichts vor.
Geh ins Bett.
Achte auf die Menschen.
In einigen meiner Gedichte kam ein Hinterhof vor.
Hier ist das Bild von einem.
(Hinweis 3.12.16: In einer früheren Version fehlte das Bild. Entschuldigt bitte. Und dank an die Leserinnen denen es aufgefallen war!)
Und du hast getanzt
Es war eine dieser Parties zu der Zeit
wo Parties nicht so glamourös sind wie wir denken
aber irgendwie Normalität und notwendig.
Wo und was es war habe ich vergessen.
Aber ich könnte deinen Körper beschreiben
und was du anhattest aber das ist unwichtig
und verblasst daneben wie du dich bewegtest.
Du schwangst wie die Töne der Musik.
Brachst zusammen mit jedem Break.
Ein seltsames heidnisches Gebet.
Alles auf angenehme Weise sinnentleert.
Und ja, ich war betrunken.
Und alles war vielleicht halb so magisch.
Aber es war gut und notwendig.