Bilanz

Durch die Wüste gelaufen.
In der Badewanne gelegen.
Göttinnen geliebt.
Nüchtern gewesen.
Bär geblieben.
Mut gezeigt und
ein Arschloch geworden.
Die Welt nicht gesehen.
Und doch auf ihr gewandelt.
Niemals bekannt.
Manchmal gemocht.
Gearbeitet und gefaulenzt.
Irgendwann gestorben.

Treptow

Bleib bei mir, Nacht
(wo du schon mal da bist!)
und kühle meine Haut.
Kühle meine Gedanken,
lass sie fortfahren.
Der Fluss steht still.
Du – bist mir Heimat.
Dunkel steht der Park,
die Wiese duftet.
Meine Seele fliegt nicht mehr. Sehnsucht tut mir gut zu dieser Zeit. Ich löse mich auf.
Bis morgen

Heut Nacht Heut Nacht

Damals gingen wir nach Hause,
rochen nach Bier und Wein mit Cola.
Nichts ergab Sinn
aber wir glaubten es.

Damals gab es keine Meinungen
nur Welten.
Aber auch Welten sterben.
Was wir machten war ungesund.

Wir kreuzigten unsere Unsicherheit.
Feierten Messen mit unserer Musik.
Unsere Eltern waren nicht Böse.
Sie hatten nur Unrecht.

Nichts davon möchte ich zurück.
Es ist ok das es vergangen ist.
Es war der Tod, er tat weh.
Aber es war schön und gut und wahr.

Abend

„Natürlich gibt es mehr
als das.“, dachte er und
bestellte sich noch etwas
zu trinken.

Er war nicht eigentlich
traurig. Nur gekränkt vom
Leben und das war natürlich
nicht gerecht.

Er misstraute der Realität
und wollte nichts erleben.
Natürlich ging das wieder
vorbei. Wie alles.

Er sah sich die Menschen an.
Wie sie tranken und lachten.
Dies war nicht sein Planet.
Das wusste er.

Sein Körper ärgerte ihn.
Sein Geist ärgerte ihn.
„Du musst dich zusammenreissen!“,
sagten sie.

Andere hatten es noch schlechter
als er. Das wusste er auch.
Nur leider änderte das nichts an
seiner Lage.

Er zahlte. Seine Augen glitten
an einem schönem Paar entlang.
er genoss die Schönheit. Dann
ging er.

Diamanten

Kartoffeln und Rum.
Ein Lagerfeuer.
Die Stadt die endlich
still geworden ist.
Ein Kuss der keinen
anderen Sinn hat als
Kuss zu sein. Das sitzen
mit überkreuzten Beinen
ohne Gedanken und
ohne Ziel. Der Flug des
Vogelschwarms. Das
Schnarchen des Kindes.
Zwei Menschen die sich
einmal nicht bekämpfen.
Ein Taschenmesser.
Die Stille. Der Diamant
im inneren des Auges.

Müde Knochen

Den ganzen Tag zu schlafen,
erzeugt eine seltsame Art
von aus der Welt fallen und
gar nicht mehr richtig wirklich
sein als Person. Du gehst
nach draußen wo all die
Menschen feiern und etwas
vorhaben und es geht dich
nichts an. Du isst, trinkst
und gehst aufs Klo und
„die Welt“ macht weiter.
Ohne dich. Dein Kopf
dreht sich, du versuchst
es mit Fernsehen. Du
spürst das Sterben.
Auch da hilft nur, es
durchzustehen. Schlaf
weiter. Versuch es morgen
wieder.