Sich Klein machen

Manchmal setzt du dich hin
und versuchst ein paar
Worte zu finden die dich
beruhigen und trotzdem
Sinn ergeben und die
noch nicht so oft geschrieben
wurden. Manchmal versuchst
du Menschen zu erreichen
mit deinen Sinnen und
Metaphern und Tönen.
Manchmal ist das was
du bist nicht gut genug.
Du versuchst dich hoch
zu stemmen und bleibst
zitternd liegen.

Der Geruch von Haaren

Für die Füxin

Die Sonne war noch nicht ganz aufgegangen als Leonard aufwachte. Er lag immer noch so wie er eingeschlafen war. In seinen Armen. Der Schlafende seufzte im Schlaf. Leonard küsste seinen Arm und wand sich heraus. Er musste los. Arbeiten. Es war eine schöne Nacht gewesen. Er lächelte immer noch bemerkte es aber nicht. Das Lächeln erfüllte seinen ganzen Körper. Was war da schon sein Mund? Er streichelte eine Wange. Wieder ein Seufzen. Es hörte sich nicht unzufrieden an. Leonard liebte diesen Körper. Nein, er liebte den Menschen dem dieser Körper gehörte. Sie kannten sich gut. Jede Faser kannten sie. Das was sie getrieben hatten war im engeren Sinne kein Sex gewesen. Aber schön war es. Intimer als vieles andere. Er konnte nicht weg. Aber er musste weiter. Beim Umzug helfen. Ein letztes herunterfahren mit der rechten Hand den Rücken entlang. Dann schrieb er einen kleinen Brief und verließ die Wohnung.

Unterwegs trank er einen Cappucino. Er war spät dran. Aber das machte nichts. Er freute sich schon auf den Umzug.Manchmal trug er gerne Dinge. Spürte so seinen Körper den er solange nicht gespürt hatte. Er hatte ihm nie vertraut. Der Körper hatte solange Dinge getan die Leonard nicht verstand.Er hatte sich immer seltsam und verdreht gefühlt. Das da hatte nie so wirklich zu ihm gehört. In letzter Zeit aber lernte er immer mehr. Er spürte ihn. Stritt sich immer noch mit ihm, aber vertrug sich auch immer wieder mit ihm. Hörte mehr auf ihn. Es war ein langer Weg, und manchmal dachte er, das er mit der Suche fertig wäre wenn es zu spät war. Er dachte an Klaus wie er wohl gerade einen Milchkaffee trank. Und an Amelie in dem Hoodie den er so liebte. Nein, er liebte sie in diesem Hoodie. Und ihr Lächeln.

Amelie und Klaus wussten voneinander. Es war alles kein Problem. Warum nicht wussten sie alle drei nicht, aber so war es. Leonard war das Zuhause von beiden und es war nicht seltsam. Sollte es eines Tages seltsam werden, wäre es zuende. Das hatten sie ausgemacht. Sie lagen beieinader. Küssten sich. Sex gab es nur selten. Sie brauchten ihn nicht. Sie fanden alle drei manchmal das es seltsam war. Aber sie machten sich keine Sorgen. Es funktionierte das war die Hauptsache. In einer Umzugspause bekam er von beiden fast gleichzeitig so ein kitschiges ❤ Herz. Er lächelte und trug die Waschmaschine. Danach gab es Pizza und Bier. Beides war gut. Die Gespräche sanft und interessant. Er kannte diese Menschen gut. Sie vertrugen alle keinen Lärm. Er verabschiedete sich spät und nach drei Bier.

Er fragte sich ob sie schon schlief. Sie hatte die seltsamsten Schlafrythmen. Schlief manchmal mitten im Satz ein. Er schloss die Tür auf; sie war noch wach und las „Zärtlich ist die Nacht“. Sie lächelte als ob sie Mitleid mit den Romanfiguren hatte. Vielleicht war es so. „Hast du Hunger?“, fragte sie ihn. Er schüttelte nur den Kopf und küsste sie zart. Er atmete tief. Verglich die Düfte der beiden. Hoffte, das es richtig war was er tat. Gut für die beiden. Sie lächelte und schüttelte den Kopf, als wüsste sie was er dachte. Sie legten sich auf ihr Sofa. Er überlegte wieder wie lange das gutgehen würde. Aber da hätte er genausogut darüber nachdenken können wie lange er noch leben würde.

Du & Ich

Lass uns nicht verlieren.
Reden wir Unsinn und
erinnern uns. Bis die
Sterne verschwinden.

Lass uns nicht vergessen
woraus wir bestehen.
Aus Blut und Schweiß
und Muskeln und Fleisch.

Lass uns unseren Kopf
behalten. Das Leben
ist ein Rätsel und es ist
dunkel da draußen.

Lass uns ängstlich sein
und einander vertrauen.
Wir kennen die Menschen.
Und was sie tun.

Lass mich deinen Körper
spüren. Warm und blass.
Erzähle mir wie es
weitergehen soll.

Einige Tage

Manchmal, wenn du
nicht in das Zentrum
deiner Gedanken
findest.

Wenn du dein Ich
wechselst wie deine
Kleidung, voller Geschmack
aber doch unachtsam.

Wenn dir nichts bleibt
an dem du dich festhalten
kannst. Kein Ich, kein
Geschlecht, kein Zusammenhalt.

Wenn dir nur du selbst
bleibst, aber es das
einzige ist warauf du
dich nicht verlassen kannst.

Liebster Award.

Die becauseimdeadinside.com/ hat mich nominiert. Ich beantworte gerne Fragen, aber ich weiß nie wen ich nominieren soll. Darf ich es also offen lassen und mir später Fragen ausdenken die dann jemand der mag beantwortet? Ich beschließe mal das ich darf. (Hab heute meinen selbstbewussten Tag. So! 😉 )
Aber jetzt erstmal zu den Fragen/Antworten:

1. Warum bloggst du?

Oje. Erster Gedanke: Weil ich es kann. Ist aber eine blöde Antwort. Ich blogge weil ich gerne schreibe. Weil ich meine Gedanken teilen möchte. Weil es zuwenig Lyrik gibt und ich glaube etwas beitragen zu können das dieses anders wird.

2. Dein peinlichster Moment?

Gute Frage. Gibt viele peinliche Momente und ich schäme mich generell leicht wenn mir was schiefläuft. Ich müsste dringend daran arbeiten da mehr drüber lachen zu können. Also vielleicht die vielen male wo ich wütend geworden bin obwohl ich einfach drüber hätte lachen sollen.

3.Könntest du dich in ein Phantasiewesen verwandeln, welches wäre es und warum?

Eine Fee. Ich bin weder weiblich, noch filigran, noch luftig flatterhaft. Aber es steckt alles dieser Dinge in mir. Und so könnte ich es besser sichtbar machen.

4.Hast du in der Vergangenheit etwas getan, was du heute sehr bereust, würdest du etwas gänzlich anders machen?

Ja. Also da gibt es wieder nicht DEN Moment. Ich hab aus Schüchternheit und auch aus Hochmut einige Menschen vor den Kopf gestoßen. Das tut mir leid.

5.Würdest du (oder irgendjemand) eine Biografie über dich schreiben, welcher Titel wäre perfekt dafür?

Die Biografie hätte Jack Kerouac schreiben müssen. (Oder Thomas Mann.) Titel: Die Gedanken.

6.Was würdest du gern können?

Nachdem ich es gelernt habe Rauchringe zu blasen, gibt es nur noch eins: Ich würde gerne malen können.

7.Deine schlechtesten und deine besten Eigenschaften sind?

Die Schlechtesten:
Ungeduld
Besserwisserissereien
Arroganz
Konfus sein
Übertreiben

Die Besten:
Ruhe
Beständigkeit
Toleranz
Natürliche Höflichkeit.

8.Hättest du einmalig die Chance, dich in eine andere Zeit versetzen zu lassen, in welcher Zeit würdest du dann gern leben wollen – und warum?

Ganz klar das Berlin der 1920er Jahre! Ich liebe den Stil, die Freiheit, die Literatur. Ich würde einen irren Tag da verbringen und dann froh sein, das ich das Ende nicht miterleben muss.

9.Dein ‘Heilmittel’ gegen die gefürchtete Schreibblockade?

Warten. Lesen bei anderen. Spaziergänge.

10.Ein gerade erst angekommen, recht verwirrt scheinender Alien, klopft zu später Stunde an deine Tür – was machst du, wie gehts weiter?

Ich versuche herauszufinden was er will. Hoffe das ich ihn verstehen kann. Biete ihm was zu trinken an. Wenn ich ihn verstehen kann frage ich ihn was man auf seinem Planeten so liest.

11.Bist du aktuell glücklich? Wenn nein, was könnte dir deiner Ansicht nach zum Glück verhelfen?

Glücklich? Nein. Aber ich bin auf der Suche und zum ersten mal glaube ich etwas finden zu können. Und seien es nur die richtigen Fragen.

Soo. Ich hoffe du kannst etwas mit meinen Antworten anfangen.

Meine Fragen: (An wen auch immer..)

1.Was bemerkst du als erstes an einem Menschen?

2.Was ist dein inneres Tier? (So du eins hast.)

3.Wenn du in ein Buch ziehen könntest, welches wäre es? Und warum?

4.Was wolltest du werden als du ein Kind warst?

5.Was ist Glück für dich?

6.Was ist dein Lieblingsduft?

7.Wolltest du jemals jemand anderes sein? (Alter, Geschlecht, aussehen verändern?)

8.Was ist dein Lieblingsbesitz?

9.Was war das schönste Kompliment was du je bekommen hast?

10.Ohne Nachzudenken: Was fühlst du gerade?

11.Meer oder Berge? (Warum?)

Wie gesagt: Ich weiß nicht wen ich nominieren soll. Vielleicht findet sich ja jemand.

Selbstgespräch

Hallo Welt, wie geht es dir?
Mir gehts ganz gut.
Welt, es gibt da einiges was ich nicht verstehe.
Kann sein das ich naiv bin
Ich glaube an Götter und Bilder.
Ich war immer gerne betrunken.
Ich glaube das ich Körper mag, aber keinen Sex.
Welt, ich glaube ich verstehe mein Geschlecht nicht.
Ich würde gerne mehr lieben.
Da draußen, die Menschen, sind zu laut.
Aber ich schätze ich bin nicht besser.
Nur mir ist es zu viel.
Die Liebe und der Hass.
Das Rennen und was sie alle zu besprechen haben.
Ich weiß von alledem nichts.
Ich fühle mich nicht von dieser Welt.
Ich rühme mich nicht, es ist nur ein Gefühl.
Alles was ich hier beschreiben könnte wisst ihr eh schon.
Die Ungeduld die als Lebenshunger getarnt ist.
Das Geld. Mehr brauch ich nicht zu sagen.
Da draußen sterben Menschen.
Welt, ich kann es nicht ändern,
ich mag das nicht.
Ich bin jeden Tag jemand anderes.

Wohlstandsmüll

Blinzeln im fahlen
Licht nach der
Dunkelheit.
Unsichere Schritte
im Dickicht.

Kein Standpunkt
und kein Manifest
um klarzukommen.
Keine Verankerung
in einer Gesellschaft.

Schatten und
Geständnisse.
Form ohne
Inhalt.

Geschlechter-
und Gedankenwechsel.
Blick nach oben.
Und nach innen.
Verhaltene Magie.

Erschaffen

Sich eine Welt zimmern
und bevölkern mit
seltsamen Wesen und
Menschen die auch angst haben.

Sich einen Körper bauen
und ihn füllen mit
Zärtlichkeit und
allen Freiheiten.

Sich eine Magie erschaffen
und über sie lachen
damit sie wirkt und
dich erfüllt.

Sich eine Musik ausdenken,
falsch und glücklich
mitsummen, und dich
mit hineinnehmen.

Menschen in sich
aufnehmen ohne
Angst und ohne
Energieverlust.