Reden

„Wer redet ist nicht tot“

(G.Benn)

Lass uns reden.
Reden über Steuern,
unsere Gefühle und
die Welt.
Lass uns reden.
Nicht viel sagen
dabei und einfach
rauchen.
Rauchen, trinken
und kalte Frikadellen
essen. Von Küssen
träumen. Nicht küssen.
Lass uns reden.
Briefe schreiben,
Theorien erdenken,
dann drüber lachen.
Lass uns dann
Gute Nacht sagen.
Nicht küssen.
Und morgen wiedersehen.

Befindlichkeiten

„Äußerlich“, ist in meinem Leben gerade nicht viel los. (Das ich ein neues Betriebssystem habe, ist da schon das Highlight.) Das wäre ok, wenn ich nicht so nervös wäre. Vielleicht weil ich gerade kein Ziel habe. Ich lebe in den Tag hinein und das ist zuwenig. Ich versuche meine Gedanken so zu Ordnen, das ich wenigstens über etwas…wichtiges schreiben kann. Es ist viel passiert in letzter Zeit. Ich sehe es, lese es. Ausgrenzung, Frauenhass, Stigmatisierung von Aspis zu Killern. (Um nur einige Beispiele zu nennen.) Alles schon immer dagewesen und doch..
Meine Gedanken dazu bewegen sich in einem Rahmen des „Betroffen seins“. Das hilft aber nicht. Nicht mir, nicht anderen. Also lasse ich es dann. Und ärgere mich über mich selbst.

Über mich selbst, und da ist ein Knackpunkt. Ich spreche, gefühlt, zu viel über mich selbst. (Nichts gegen Selfcare, ich bin auch kein Freund von Märtyrern.) Ich bin bei mir und schaffe es nicht auf andere zu zugehen. Mich anzuschließen. Ich stehe dazu Eigenbrödler zu sein. Ich will auch nichts anderes als MEIN Leben. Aber…

Mir fehlt ein Austausch. Mir fehlt der Punkt wo ich sagen könnte: „Ich bin nicht immer deiner Meinung, aber ich verstehe was du meinst. Ich habe das Gefühl das mich niemand versteht, aber das kann gar nicht sein. („Warum erzählt der Kerl jetzt darüber was er nicht erzählen will und tut es dann doch?)

Ich weiß auch was ich zu tun habe. Ich tue es nur nicht.

Danke fürs Zuhören.

Stolpern

Manchmal stolpert
dein Leben. Dann hilft
weder Mut noch Kekse.
Auch Bier versagt.

Manchmal stimmt
nichts was du sprichst.
Du gehörst nicht dazu,
nirgendwo.

Manchmal ist nichts
wichtig. Trotzdem
möchtest du Worte
hören. Haut spüren.

Manchmal möchtest
du jemand anderes
sein. Oder auch nur
woanders. Liegend.

Höre keine Musik dann.
Denke nicht dann.
Manchmal stolpert
dein Leben.

 

Mein Vater

Ich denke an dich,
immer wenn ich Dalida
und der Mond
ist aufgegangen höre.

Ich denke an dich,
immer wenn ich merke
das ich doch rechnen
kann und logisch denke.

Ich denke an dich,
wenn ich einen Wein
trinke und mich gut
fühle dabei.

Ich denke an dich,
wenn ich der Prinzessin
etwas vorlese. Und ihr
von Odysseus erzähle.

Manchmal, wenn ich
verzweifel, höre ich dein
Lachen und dann geht
es wieder.

Seltsam jetzt
dich zu denken.